Der hochbegabte Krieger des Lichts, der seine Gefühlsschlacht verlor...


Es war einmal ein hochbegabter Lichtkrieger. Er war noch ein kleines Kind, da nahm er die Welt schon anders war. Er begriff die Dinge in Sekundenschnelle. Er fühlte die Spannungen und Ablehnungen der Welt so tief. Er nahm Geräusche sehr stark wahr. Fühlte eine tiefe Verbindung zur Welt. Er kombinierte blitzschnell alles. Er stellte Autoritäten in Frage. Er brach die Regeln. Er war non-konformistisch. Er war hochbegabt. Er war hochsensibel. Er war einsam. Er war der Krieger des Lichts. 

 

Seine Eltern stammten aus de Iran. Er sah aus wie der Persische Prinz und benahm sich auch so. Zu Hause wurde er nur über seine Leistungen definiert. Das hatten orientalische Eltern so an sich. Sie meinten es nur gut. Überschütteten ihn mit Liebe & Essen. Spürten sein unsagbares Talent. Als er in die Schule kam, mieden sie ihn. Er war ihnen unheimlich. Er war so dunkel, so gefährlich. Er wusste immer alles besser, er wirkte arrogant. Indifferent. Und er war hochbegabt. Hochsensibel. Einsam. Er war der Krieger des Lichts. 

 

Als selbst die Lehrer sich von ihm abwandten, als er keinen einzigen Freund in der Schule besass. Als er sich im frühen Jahren überlegte, sich das Leben zu nehmen. Als er kurz davor war, zu verzweifeln- da schwor er sich eins: es würde ihn nie wieder jemand so verletzten. So demütigen. So ausgrenzen. So verachten. Also packte er seine Gefühle ein, vergrub sie tief in der Erde. Schüttete Beton drüber. Und zog den Maschendrahtzaun um sein Herz. Legte Pfeil und Bogen an. Unser hochbegabter, hochsensibler Krieger des Lichts, der immer einsamer wurde. 

 

Er wuchs heran. Er wurde immer interessanter. Klüger. Charismatischer. Zog Frauen magisch an. Ging Beziehungen ein, aber bezog sich nie. Liebte nie. Er zog in ferne Länder, ging auf See, schlug sich in alleinigen Schlachten gegen seine Dämonen. Die verfolgten ihn immer. Schicksalsschläge konnten ihm nichts anhaben. Sie tangierten ihn nicht. Tode von Freunden, Familentragödien- er belächelte sie alle Mal. Nach außen lebte er ein freies Leben. Es interessierte ihn nie, was andere dachten. Er fühlte keinerlei Empathie. Er war wie ein Wildes Tier. Aber innerlich- verlor er alle Schlachten. 

 

Bis er eines Tages ihr begegnete- der Kriegerin des Lichts. Sie zog ihn magisch an. Er fühlte auf einmal ein Licht, das leise glomm. Er verspürte eine Herzenswärme, die ihm fremd war. Er fühlte so etwas wie Liebe. Zum ersten Mal in seinem Leben. Aber sie stieß ihn zurück. Sie spürte seine Einsamkeit. Sie spürte seine Dämonen. Sie war selbst verloren. Sie konnte sich nicht ihn ihm  und mit ihm verlieren, da würden sie beide diesen Kampf verlieren. Er fing an, zu verzweifeln. Sich zu verbiegen. Sich anzupassen. Darüber nachzudenken, wie er ihr gefallen könnte. Ohne Erfolg. Er verlor sich immer mehr. Der hochbegabte, hochsensible Krieger des Lichts, der nur noch einsamer wurde. 

 

Und langsam begann er zu begreifen. Er begegnete Menschen, die ihn auf etwas aufmerksam machten. Die ihn an seine Glasmauer führten. Die er aber nicht einrennen konnte, er sah das Ziel, er fand den Weg nicht. Er, der immer alles mit seinem messerscharfen Verstand reflektierte, analysierte, zerlegte. Der immer alles schneller begriff. Der mit dem Ende der Diskussion begann. Der  Verstand kapitulierte. Er verlor die Schlacht. 

 

Seine Gefühle, die jahrelang im Kampf verwundeten wurden. Die er auf dem blutigen Schlachtfeld liegen gelassen hatte. Jahrelang. Die sich dort gewunden und gequält hatten. Die Beine und Arme verloren hatten. Und noch immer lebten. Sie waren zwar behindert, aber sie lebten noch. Und er schaute zurück (mit Angst in seinen Augen und Sehnsucht in seinem Herzen) und begriff, dass er so nicht weiter machen könne. Sonst hätte das Leben keinen Sinn mehr. Er musste das Schlachtfeld seiner Gefühle aufräumen. Gliedmaßen zusammen setzen. Sie pflegen. Sich u

m sie kümmern. Sie heilen. Sich ihnen hingeben. Verletzungen zulassen. Menschen wirklich lieben. Erst dann würde er zum wahrhaftigen Krieger des Lichts werden.

 

Und er begann, wie ein wahrhafter Krieger, sich dieser Herausforderung zu stellen. 

 

(Inspiriert durch einen kölschen Persischen Prinzen) 



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